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Tagebuch vom 1.11.-13.11.99

Wie der geneigte Leser wohl schon gemerkt hat, ist es hier in den letzten Wochen etwas ruhiger geworden. Das hat einen ganz einfachen Grund. Der Webelch ist umgezogen. Wir sind jetzt in Hannover. Dort baue ich eine neue Internetagentur auf.

Bedeutet natürlich alles viel Arbeit und Lauferei. Eine neue Wohnung finden, umziehen, einrichten, anmelden und all der andere Krams. Jetzt ist aber wieder etwas Ruhe eingekehrt. Die Rechner laufen wieder. Die neue Firma läuft langsam aber sicher an. Und die neueste Ausgabe des Webelch ist auch endlich fertig.

Der nächste Webelch wird am 15. Dezember mit einer Weihnachtsausgabe erscheinen. Vielleicht stelle ich dann die Seiten des Nikolaus vor. Mal schauen, wo ich die finde. Außerdem kommt dann die Kür des besten und des miesesten Internetangebotes aller unserer besprochenen Schätzchen.

Das Excite Thema der letzten Ausgabe war auch zeitlich etwas anspruchsvoller. Diese dunklen Machenschaften in eigentlich ganz seriösen Internetdiensten. Ich glaube nicht, daß nur Excite davon betroffen ist. Bei derart laschen Sicherheitseinrichtungen und Kontrollmöglichkeiten findet man diesen Kinderpornomist sicher auch in allen anderen Communities.

Meine Recherchen haben aber gezeigt, daß die Öffentlichkeit und die Behörden mittlerweile äußerst sensibel sind. Ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Communitybetreiber mal aufwachen und ihren Laden ordentlicher sauberhalten.

Wie weit geht es noch?

So und wieder einmal beschäftigen uns die Onlinekosten. AOL wird ab nächstem Jahr eine Flatrate einführen. Im Preis von 50,- DM sollen alle Kosten – ja auch endlich die Telefongebühren – enthalten sein. Auch T-Online wird sich nach eigenen Angaben als Marktführer in Deutschland und Europa diesem Trend anschliessen. In der Telekom-Zentrale denkt man über ein ähnliches oder sogar noch günstigeres Tarifmodell nach.

Kommt also endlich die vom Webelch schon in der Erstausgabe ersehnte Internetrevolution nach Deutschland? Oder findet hier einfach nur ein Verdrängungswettbewerb unter den beiden dicken Brocken des deutschen Zugangsmarktes statt? Alle kleinen Anbieter von Flatrates sind in den letzten Monaten ja meist kläglich gescheitert oder nach vollmundigen Ankündigungen erst gar nicht an den Start gegangen.

Entweder klappte es bei der Zugangstechnik nicht oder nur in einem sehr bescheidenen Umfang. Viele Anbieter hatten auch nicht mit einem so großen Ansturm von interessierten Surfern gerechnet (Ach, echt ???).

AOL kann hier natürlich auf die mittlerweile langjährige Erfahrung in den USA zurückgreifen. Dort liegt die Einführung der Flatrate bei AOL schon einige Zeit zurück. Was bei Beginn auch aussah wie ein Schnellschuß mit enormen Zugangs- und Kapazitätsproblemen hat sich nach milliardenschweren Investitionen in die eingesetzte Netzwerktechnik zu einem stabilen Dienst entwickelt. AOL hat somit über den Preis die Marktführerschaft in den USA erhalten und ausbauen können. Nach den Übernahmen von Compuserve und Netscape ist außer Microsoft kein ernstzunehmender Konkurrent übriggeblieben.

Genau nach dem selben Muster versucht AOL jetzt in Europa und hier besonders in Deutschland und Großbritannien seine Spitzenposition auszubauen und Wettbewerber über den Preis und die Netzkapazität auszuhungern. Einzig die Deutsche Telekom ist als Konkurrent im deutschen Markt eine ernste Gefahr für AOL. Die Telekom ist natürlich in ihrer Eigenschaft als Leitungsanbieter in einer priviligierten Position. Sie verfügt nicht nur über die T-Online Nutzer, sondern bestimmt auch noch direkt und indirekt die Telefongebühren und verfügbaren Leitungskapazitäten ihrer Konkurrenten.

Wahrscheinlich ist es nur noch eine Frage der Zeit bis AOL aus diesem Grund eine Kooperation oder einen Zusammenschluß mit einem Anbieter von Leitungen (arcor, BT …) ankündigen wird. Hat AOL erstmal auch ein eigenes hochkapazitives Netz oder eine andere Anschlußmöglichkeit für Endkunden (ADSL, Satellit) gefunden, ist die Kalkulation einer Flatrate praktisch im Hause ohne die Berücksichtigung externer Anbieter möglich.

Für viele der kleinen Anbieter wird es dann noch enger auf dem Markt. Wie sollen sie auch gegen die Grossen im Markt anstinken? Die Vergangenheit hat gezeigt, daß der Kunde meist nicht bereit ist mehr für etwas zu bezahlen, auch wenn er etwas besseren Service erhält oder damit eine Infrastruktur stützt. Nicht umsonst kaufen die meisten Leute ja auch ihren PC bei Aldi und nicht mehr beim kleinen Händler um die Ecke.

Was es aber bedeutet, wenn der Zugang zum Netz und die Inhalte (denn die Telekom und AOL sind ja auch Content-Provider) aus der Hand eines multinationalen Konzerns kommen, der sich nur am Wert seiner Aktie orientiert, muß die Zeit zeigen. Hoffentlich gibt es kein böses Erwachen in der schönen neuen und billigen Onlinewelt.

Der bessere Weg ist die generelle Senkung der Netzkosten für alle Anbieter. So können auch die kleinen, unabhängigen Provider entsprechende Flatrates kalkulieren und anbieten. Aber das ist eine politische und keine wirtschaftliche Entscheidung. Nur die Politik und die Nutzer sollten sich beizeiten eine Antwort überlegen.

Ihr Web-Elch

Linktip des Monats November 1999

Terry Fox ist ein Idiot und gehört nicht ins Netz. Der Webelch entschuldigt sich bei allen Internetnutzern für die Entgleisungen auf der Seite www.beleidigungen.de. So war das mit der freien Meinungsäußerung ja nun nicht gemeint.
Vielen Dank aber an das Team der Internet-World. Auf deren Seiten in den Ratinx finden sich jeden Tag neue Entgleisungen des Webgeistes. Diese von dem Fox ist aber eine der übelsten und überflüssigsten, die der Elch je sehen musste.

Mein Hamburger bleibt im Hals stecken

Wieder einmal zeigt das Internet seine Stärke. Kritische Bürger und Konsumenten haben sich im Internet zusammengefunden, um die vermeintlich dunklen Machenschaften und Hintergründe im McDonalds Reich ans Tageslicht zu bringen.

Nicht nur der weltweite Hamburgerbräter wird kritisch betrachtet. Auch weitere multinationale Unternehmen stehen mit ihren Geschäftspraktiken unter Beobachtung. Das Internet bietet eine ideale Plattform für diese Art von Kritik. Nirgenwo sonst erreicht man mit verhältnismäßig geringen Mitteln ein solch großes Publikum.

Natürlich bietet auch immer die angegriffene Gegenseite mehr oder weniger harte Informationen für den Interessierten. So hat jeder Netzbewohner die Möglichkeit sich seine eigene Meinung zu bilden und auch zu verbreiten. Aber warum immer nur in den USA? Hier besteht Nachholbedarf für den deutschen Internetnutzer.

http://www.mcspotlight.org Die kritischen Verbraucher im Netz
http://www.mcdonalds.com Und die Gegenseite kommt auch zu Wort

Diese Aktion im Netz soll nur als Beispiel dienen. Der Webelch macht sich die Äußerungen auf McSpotlight.org nicht zu eigen. Er hat nix gegen die BigMäcs dieser Welt. Noch nicht …

Und was kommt jetzt …

Ja und nun? Der Rechner ist gekauft, Leitungen sind vorhanden, etwas Grundwissen auch, Software ist installiert und läuft. Aber wie ist das nun mit den Internetseiten und dem Design? Hier hilft meist ein uraltes und oft schon vergessenes Hilfsmittel weiter. Das Buch.

Wie bei jedem anderen Lernprozeß ist es am besten die zu lernenden Dinge erst zu lesen, zu verstehen und dann in der Praxis (sprich am Rechner) auszuprobieren. Während der ersten Zeit des Webelch und weit davor, habe ich einen Großteil meiner Zeit mit dem Suchen und Lesen guter Literatur zum Thema Webdesign verbracht. Fündig wird man aber meist nicht in der Buchhandlung um die Ecke, sondern auf dem eigenen Schreibtisch. Die Erfahrung zeigt: Gute Webdesignliteratur ist englisch und meist nur über das Internet zu beziehen.

Wenn man eine Kreditkarte zur Verfügung hat (ist eh ein lebenswichtiges Hilfsmittel im Web), dann sollte man Fachliteratur über Amazon in den USA einkaufen. Die Bücher sind topaktuell und meist um Längen billiger als im deutschen Buchhandel. In den USA gibt es keine Buchpreisbindung, d.h. viele Bücher kommen mit Rabatten um die 20-40% in den Onlinehandel. Der Versand klappt innerhalb von maximal 4 Wochen völlig problemlos und ist relativ kostengünstig. Noch ist keine einzige Sendung verschollen oder falsch geliefert worden. Amazon bietet durch die hervorragenden Suchfunktionen und die ausgezeichneten Besprechungen einzelner Titel wirklich den perfekten Service rund ums Webdesignbuch.

Im folgenden eine kurze Liste mit einer Grundausstattung an guten und praxistauglichen Büchern. Es gibt natürlich viele weitere gute Titel, aber die vorgestellten reichen erstmal aus. Der Rest kommt beim Arbeiten oder wie der Lateiner sagt: Der Hunger kommt beim Essen. Einfach mal in Amazon stöbern. Dort findet man immer noch mehr gute Literatur.
Web Pages That Suck
Vincent Flanders und Michael Willis
ISBN 0-7821-2187-X
39 $

Das Top-Buch zum Thema: Warum sind manche Seiten einfach schlecht und wie vermeide ich die dusseligsten Fehler beim Webdesign. Von den beiden Autoren in launiger und freundlicher Weise erklärt.
Mehr dazu unter www.webpagesthatsuck.com
Designing Web Graphics.3
Lynda Weinman
ISBN 1-56205-949-1
55 $

Die gute Lynda ist eine der großen Damen des amerikanischen Webdesign und erklärt einfach und verständlich alles rund um das Erstellen von Bildern für den Webeinsatz. Auch manch anderer Programmiertrick wird verraten.
Mehr dazu unter www.lynda.com/dwg3
Web Navigation
Jennifer Fleming
ISBN 1-56592-351-0
34,95 $

Grundlegende Anmerkungen zum Planen, Organisieren und Gestalten von Inhalten und den dazugehörigen Navigationsschemata. Mit vielen Beispielen für gutes Design.
HTMl – The Definitive Guide
Chuck Musciano und Bill Kennedy
ISBN 1-56592-492-4
32,95 $

Nachschlagewerk zu den verschiedenen HTML-Standards und deren Umsetzung und Unterstützung in den diversen Browsern. Mehr ein Lexikon als ein Lehrbuch. Aber eine Hilfe neben dem Rechner.
Mehr dazu unter www.oreilly.com/catalog/html3/
JavaScript – The Definitive Guide
David Flanagan
ISBN 1-56592-392-8
39,95 $

Der einfachste Weg etwas mehr Interaktivität in HTML-Seiten einzubauen ist der Einsatz von JavaScript. Dieses Buch beschreibt die Sprache und ihre Möglichkeiten. Auch wieder hervorragend zum Nachschlagen geeignet.
Deconstructing Web Graphics.2
Lynda Weinman
ISBN 1-56205-859-2
39,99 $

Lynda ist recht mitteilungsbedürftigt. Insgesamt 6 ihrer Bücher stehen in meinem Schrank. In diesem hier nimmt sie beispielhaft einige Seiten auseinander und erklärt die dahintersteckende Programmierung und Grafikbearbeitung.
Mehr dazu unter www.lynda.com
Creating Killer Web Sites 2nd Edition
David Siegel
ISBN 1-56830-433-1
49,99 $

David Siegel wird oftmals kontrovers diskutiert. Ohne Zweifel ist er aber einer der großen Könner des Webdesigns. Er ist auch der Erfinder des berühmten SINGLE-PIXEL-GIF-TRICKS.
Mehr dazu unter www.killersites.com
Creating Killer Interactive Web Sites
ADJACENCY
ISBN 1-56830-373-4
49,99 $

Hier beschreibt das Team der Agentur ADJACENCY einige ihrer Projekte und erläutert die angewandten Techniken. Sehr interessant, auch wenn es nur um grosse Projekte für noch grössere Firmen geht.
Mehr dazu unter www.adj.com/killer
Secrets Of Successful Web Sites
David Siegel
ISBN 1-56830-382-3
49,99 $

Hier stellt Siegel wieder einige Projekte vor. Außerdem erhält man Tips und Arbeitshinweise zum Projektmanagment bei Webdesignaufträgen. Stellenweise dreht es sich mehr um Betriebswirtschaft als um Webdesign. Aber das eine geht meist nicht ohne das andere.
Mehr dazu unter www.secretsites.com
Ja und wenn man nach dem Lesen dieser dicken Wälzer noch Lust und Laune hat etwas am PC zu machen, sollte man unter http://www.teamone.de/selfaktuell/ den ständig aktualisierten HTML-Kurs von Stefan Münz durchlesen oder noch besser auf den eigenen Rechner downloaden. Beim Webelch ist das Programm jederzeit im Zugriff. Und ein großer Vorteil: Es ist in deutsch.

Da kommt eine Menge Zeug zusammen fürs Lernen, aber der Winter steht vor der Tür. Dann liest man gerne mal im warmen Zimmer. Leider sind trotz intensiver Suche irgendwie keine guten Bücher in Deutsch zu finden. Eine große Marktlücke für Autoren. Mal ran an die Tasten Jungs.

Und ganz wichtig eine kurze Schlußbemerkung. Mit Amazon ist immer www.amazon.com gemeint. Der deutsche Ableger liefert amerikanische Literatur meist nur zum aufgedruckten Preis umgerechnet in DM. Aber ist ja eigentlich klar. Amerikanische Bücher kauft man in Amerika. Wo sonst.

HILFE … Die Narren sind los.

Eigentlich sollte der November Webelch ja schon zum 11.11.99 erscheinen. Aber wie man auch im Tagebuch nachlesen kann ist viel passiert und er ist halt erst zwei Tage später fertiggeworden.

Nun wir sind ja trotzdem noch voll in der sogenannten fünften Jahreszeit. Am 11.11. um 11.11 Uhr hat in vielen deutschen Städten wieder das Narrenvolk die Macht übernommen. Die Auswirkungen dieses närrischen Treibens auf die Gesundheit des Internet nimmt sich der Webelch in dieser Ausgabe etwas genauer zur Brust (prost).

Drei Internetangebote werden kurz in Wort und Bild vorgestellt. Ihre Gestaltung und Programmierung wird unter die Lupe genommen und eigentlich sollte auch der Humor geprüft werden; doch davon später mehr.

Fall Nummer 1 Die Blauen Funken in Neuss
Zufällig wurde der Webelch vor einigen Wochen beim Surfen auf diese Seiten aufmerksam. Und er wurde positiv überrascht. Eine klare Struktur, gefällige gut gemachte Grafiken und ein saubere Programmierung überzeugen völlig. So sollten Internetseiten aussehen, dann klappt es auch mit dem Zugriff.

Hier hat sich der oder die Designer wirklich mal Gedanken gemacht. An einigen Stellen ist zwar noch kein weiterer Inhalt hinterlegt (Linkliste). Aber schon das vorhandene Material ist wirklich spitze. Formulare und andere mehr oder weniger wichtige Dateien sind als Download vorhanden. Sogar das PDF-Format wird dabei benutzt.

Der Terminkalender ist sauber und ordentlich gepflegt. Der gesamte Inhalt der Site macht den Eindruck, daß die Neusser Jecken den Wert des Internet für die Kommunikation verstanden haben.

Gesamturteil für diese Seite sind daher 2 Elche

Fall Nummer 2 Der Kölner Karneval
Köln die Hochburg des närrischen Treibens. Hier erwartet man in jeder Beziehung eine Topleistung der Karnevalisten. Leider, leider ist der Internetauftritt zwar nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gelungen. Er hängt irgendwo so zwischen den Stühlen. Die eingeschlagene Richtung stimmt durchaus. Der Inhalt ist – soweit für Nordlichter zu prüfen – ganz in Ordnung und informativ. Aber ob es wirklich soviele zappelnde Bilder auf der Startseite sein müssen, das wagt sogar der Webelch zu bezweifeln.

Dabei sind die Bilder wirklich schön anzuschauen und gut gemacht. Trotz der Animation ist die Größe nicht unnötig aufgebläht. Alles lädt sich schnell und fehlerfrei. Ja wenn, wenn nicht dieses seltsame Konstrukt des Framesets der Seiten wäre. Ein Bereich für Browser ohne Framefähigkeiten ist durchaus löblich. Aber den dafür benötigten NOFRAMES Abschnitt im FRAMESET unterzubringen. So ganz regelkonform ist diese eigenwillige Anwendung der immerhin fehlerfrei geschriebenen Tags nicht. Aber, wenns bei diesen kleinen Ausrutschern bleibt. Köln ist also auch im Internetkarneval eine Reise wert.

Wegen der kleinen Fehler aber trotzdem nur eine Platzierung im Mittelfeld

Fall Nummer 3 KG Blau Gelb aus Berlin
Den Nordlichtern und unseren evangelischen Mitbürgern wird immer nachgesagt, daß sie nichts vom Karneval verstehen. Tja, die Berliner bestätigen dieses Vorurteil recht eindrucksvoll. Und zeigen zudem, daß sie auch von der Gestaltung und Programmierung von Internetseiten keinen blassen Dunst haben.

Schon die T-Online Adresse läßt Schlimmes befürchten. Und es kommt schlimm. Der Narrenhaufen hat sich mit dem in Netscapes Navigator eingebauten, eher rudimentären HTML-Editierfunktionen eine echt miese Homepage zusammengebastelt. Die Farbwahl ist – freundlich ausgedrückt – kräftig und prägnant. Oder um es einfacher zu sagen: Häßlich. Als Schrift per FONT-Tag die Comic von Microsoft vorzugeben ist auch weder originell noch besonders schlau. Das dann die Bilder einerseits zu groß im Bezug auf den Dateiumfang aber andererseits durch eine starke und nicht richtig angewandte Kompression einfach unansehnlich sind ist klar. Das passt ganz gut.

Hier hat der billige Scannerteufel vom Aldi zugeschlagen. Also Berliner Jecken. Entweder macht ihr das mal richtig. Oder tragt euch besser nicht bei WEB.DE ein. Dort findet der Interessierte ja in der Rubrik Karneval ne ganze Menge. Aber kaum etwas derart Gruseliges.

Gesamturteil: Berlin zero points

Womit wir schon am Ende und beim am Anfang erwähnten Spaß wären. Wo ist der Spaß auf den Seiten? Auch die Top-Seiten der Neusser haben den Webelch nicht einmal lachen lassen. Vielleicht ist Karneval ja doch nicht lustig. Oder kapiert das ein Nordlicht tatsächlich nicht. Nur die Berliner lassen das Elchherz vor Lachen hüpfen. Aber nicht vor Freude oder über die tollen Witze dort. Ne, das ist einfach so mies. Das macht schon fast wieder Spaß. Wie der hoffentlich endlich begrabene deutsche Schlager.

Weiterführende Links zum Thema
http://www.blaue-funken-neuss.de/ Blaue Funken Neuss
http://www.koelnerkarneval.de/ Kölner Karneval
http://home.t-online.de/home/KG.Blau-Gelb/ KG Blau Gelb Berlin
http://dir.web.de/Unterhaltung/Karneval/ WEB.DE Rubrik zum Thema Karneval

Nachtrag zum Thema in der letzten Ausgabe
Nach der Meldung dieser Vorfälle in den Excite Clubs an das LKA München wurde der gesamte Fall an die zuständigen Behörden in den USA übergeben. Bislang ist weder in den Nutzungsbedingungen noch in der Handhabung der Excite Clubs eine Veränderung festzustellen. Der Webelch bleibt am Ball und wird in loser Folge weiter über diesen oder ähnliche Fälle berichten.

Vom Umgang mit der grenzenlosen Freiheit

Ein Fall wie der im Thema des Monats besprochene Fund von Kinderpornografie und anderer harter Pornografie bei einem renommierten Dienst wie EXCITE weckt im Bezug auf die Kontrolle des Internet regelmäßig schlafende Hunde. Medien, Politiker, Polizei- und Justizbehörden aber auch die Geheimdienste rufen dann nach neuen schärferen Gesetzen und einer besseren Überwachung des Internet.

Selbstverständlich ist es der weiteren Verbreitung der Internetnutzung wenig förderlich, wenn das Internet und seine Inhalte als außerhalb bestehender Gesetze und Konventionen stehend verstanden werden. Niemand wird allen Ernstes seinen Onlineshop für Tiernahrung im Internet in die Nähe von Kinderschändern oder Neonazis gerückt sehen wollen.

Aber braucht das Internet wirklich mehr Überwachung – sprich Zensur – seiner Inhalte von Außen. Oder reichen nicht auch die bestehenden Gesetze und ihre konsequente Anwendung aus? So ist zum Beispiel im Fall EXCITE die Darstellung von sexuellen Handlungen an und mit Kindern in Deutschland (dem Betrachterstandort) und den USA (dem Serverstandort) schon lange unter Strafe gestellt. Die Polizeibehörden beider Länder müssen in einem solchen Fall natürlich eng bei der Aufklärung zusammenarbeiten.

Gerade diese Zusammenarbeit und die Ermittlung im Internet stellt aber die Polizei vor neue Aufgaben. Ihre Mitarbeiter müssen für die Ermittlung im Internet nicht nur geschult werden. Auch die technische Ausstattung muß dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Leider ist dies nicht immer der Fall.

Man sieht sich nicht in der Lage die Straftaten angemessen zu verfolgen und fordert daher lieber die direkte Überwachung des Datenverkehrs bei den Providern. Verbunden damit ist auch oft der Wunsch, daß illegale oder unerwünschte Inhalte vom Provider ausgefiltert werden.

Seltsamerweise verlangt niemand, daß auch die normale Briefpost ständig im Postamt geöffnet wird und unerwünschte Sendungen dort vernichtet werden. Außerhalb des Internet reichen die bestehenden Gesetze und Verfolgungsmöglichkeiten also anscheinend aus.

Wer sollte auch entscheiden was durchgelassen und was ausgefiltert werden soll. In Staaten mit einem sehr unterentwickelten demokratischen Wesen sind solche Filtermechanismen bereits im Einsatz. So werden in China, den meisten arabischen Ländern, in Indonesien, Singapur aber auch in Indien und Australien vom Staat unerwünschte Internetseiten nicht angezeigt.

Dies kann selbstverständlich die Verbreitung von z.B. Kinderpornografie einschränken. Aber auch regierungskritische Meinungen oder unabhängige Medien mit kritischen Beiträgen (wie CNN) sind davon betroffen. In solchen Fällen unterliegt die Meinungsfreiheit und der ungestörte Informationsfluß im Internet im Kampf mit der staatlichen Verfolgung von tatsächlichen oder vermeintlichen Straftaten.

Die Internetgemeinde, also Provider und Nutzer, sollten vielmehr eigene Standards zur Sauberhaltung des Internet ohne staatlichen Eingriff entwickeln. Diese Standards sollten grenzüberschreitend gelten, um zwar einerseits zu Verhindern, daß strafrechtlich relevante Inhalte im Internet auftauchen, aber andererseits der freie und ungehinderte Austausch von Informationen nicht gefährdet wird.

Der ungehinderte Austausch von Informationen und Meinungen mit Menschen z.B. in China unterstützt die dort auch vorhandenen Forderungen nach mehr Demokratie und Mitbestimmung. Somit ist das Internet Motor von Veränderungen in den Regierungssystemen vieler Länder, besonders im asiatischen Raum. Aber nicht nur dort. Auch für Jugoslawien bedeutet der ungehinderte Zugang zu Informationen im Netz eine Chance den Anschluß an die demokratische Entwicklung Europas zu finden.

Unsere Kampagne des Monats ist ein gutes Beispiel für diesen ungehinderten Austausch von Informationen. Es sollte eben nicht nur möglich sein Berichte über die Lage in Osttimor aus den üblichen Medien und von den staatlichen indonesischen Stellen zu beziehen. Im Internet finden sich daneben schon seit Jahren unabhängige Informationen über die tatsächliche und bedrückende Lage dieses Landes unter indonesischer Besatzung. Solche Informationsquellen dürfen einfach nicht versiegen.

Es gibt schon seit einiger Zeit gute Möglichkeiten un zu verhindern, daß Seiten mit pornografischen Inhalten auch von Minderjährigen oder außerhalb jeglicher Kontrolle abgerufen werden können. Der Einsatz solcher Systeme wie beispielsweise AdultCheck sollte dazugehören, wenn man es den Nutzern eines Dienstes erlaubt – wie bei EXCITE – eigene Seiten auch mit pornografischen Bildern zu füllen.

Der Diensteanbieter sollte daneben von sich aus die in seinem Verantwortungsbereich liegenden Seiten auf strafbare Inhalte untersuchen. Wer sich wie EXCITE in seinen Nutzungsbedingungen praktisch von jeglicher Verantwortung freistellen läßt und auch tatsächlich nichts unternimmt, spielt der Forderung nach einer verstärkten Überwachung und Zensur von staatlicher Seite direkt in die Hände.

Das Internet bildet das gesamte Spektrum der Interessen seiner Benutzer ab. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, daß von Informationen zu politischen Themen bis hin zur Darstellung der menschlichen Sexualität so ziemlich alles zu finden ist, was auch sonst im menschlichen Zusammenleben außerhalb des Internets vorkommt. Das normale Leben ist durch Gesetze und ihre Anwendung geregelt. Auch das Internet unterliegt diesen Gesetzen. Nur ist ihre Anwendung und Durchsetzung ohne Mithilfe der weltweiten Internetgemeinde nicht oder nur erschwert möglich.

Bevor also stattliche Stellen anfangen mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen, sollte das Sauberhalten des Hofes hinter unserem globalen Internethaus von den Bewohnern dieses Hauses selbst gestaltet und durchgeführt werden. Natürlich muß auch die Polizei mit den entsprechenden Mitteln ausgestattet werden, um Straftaten im Internet zu verfolgen. Aber auf Grundlage der schon bestehenden Gesetze, nicht mit immer neuen Überwachungsregeln.

Nur so bleibt die ungehinderte und unzensierte Verbreitung von Informationen ein fester Bestandteil des Internet. Nur vom Kommerz alleine (Geschäfte sind meist unverdächtig) kann und sollte das Internet nicht leben.

Und dann hoffen wir, daß es im Internet in den meisten Ländern der Welt weiterhin heißt: EINE ZENSUR FINDET NICHT STATT.

Ihr Web-Elch

P.S. Auch unser Technik-Tip ist selbsverständlich wie der ganze Rest des neuen Web-Elch lesenswert.

Ost-Timor im Netz

Mit den dramatischen Entwicklungen nach dem Unabhängigkeitsentscheid der osttimoresischen Bevölkerung ist diese ehemalige portugiesische Kolonie wieder in das Blickfeld der Weltöffentlichkeit zurückgekehrt.

Im Internet finden sich vielfältige unabhängige Informationsquellen zur derzeitigen Lage in Ost-Timor. Aber auch Hintergrundberichte zu den Geschehnissen während der indonesischen Besatzung. Auch die brutale Unterdrückung der Ost-Timoresen durch die indonesische Regierung – Indonesien ist immerhin eine der größten Nationen der Welt – verhinderte nicht, daß sich der Widerstand über das Internet formieren konnte.

Hier zeigt das Internet wieder einmal seine Funktion als Quelle unzensierter Berichte aus Krisenregionen. Davon war an dieser Stelle ja schon im letzten Monat zu berichten.

Indonesien bleibt, auch nach dem jetzt erfolgten Einsatz einer Friedenstruppe in Ost-Timor, mit seinen vielfältigen Spannungen innerhalb dieses Vielvölker-Inselreiches sicher noch lange Zeit eine der brisantesten Krisenregionen der Welt.

BBC World Nachrichten und Hintergründe aus der Region
www.easttimor.com Unabhängige Infos zu Ost-Timor und Indonesien

PC oder MAC – Die Glaubensfrage

Im Grunde ist die Rechnerplattform bei der Erstellung und Betrachtung einer Internetseite egal. Beinahe jeder Computer und die meisten Betriebssysteme können die für das Webdesign notwendigen Arbeiten ausführen. Es reicht ein mehr oder weniger komfortabler HTML-Editor (ein Text Editor reicht auch), ein Grafikprogramm und zum Zugriff auf das Web ein Browser und ein TCP/IP Stack. Die gängisten Browser sind für meisten Hard- und Softwareplattformen erhältlich. Auch ein Editor und ein Grafikprogramm sind entweder extern erhältlich oder aber schon im Betriebssystem eingebaut. Steigen natürlich beim Nutzer die Ansprüche an die verwendeten Werkzeuge, scheiden bei Bevorzugung bestimmter Software einige Systeme aus. So ist z.B. das beliebte Photoshop oder Adobes Golive entweder nur für PC (Windows 9x, Windows NT) oder für den Apple Macintosh erhältlich.

Somit haben sich für den großflächigen Einsatz im Webdesign genau diese zwei Systeme qualifiziert. Zwischen den Anhängern der beiden Systeme kommt es im Dialog immer wieder zu Szenen, die einem Kreuzzug der einen oder anderen Seite für eine vermeintlich gerechte Sache gleichen.

Ist wirklich ein System besser als das andere? Oder handelt es sich hier nur um Schattenboxen? Der Web-Elch versucht anhand des Vergleiches der beiden Systeme etwas Licht in das Dunkel zu bringen. Wir stellen anhand einer Auflistung einiger wichtiger Bewertungsbereiche die Vor- und Nachteile der beiden Rechnerplattformen vor. Die Entscheidung müssen Sie dann aber trotzdem noch selber treffen. Denn soviel sei verraten: Das ideale System existiert nicht.
Leistungsfähigkeit
Erweiterbarkeit
Betriebssystem
Software
Bedienbarkeit
Preise
Fazit
Leistungsfähigkeit

Von einem modernen Rechner wird erwartet, daß er fast verzögerungsfrei auf Eingaben reagiert und subjektiv ausreichend schnell wirkt. Gerade bei der Grafikbearbeitung, die beim Webdesign häufig vorkommt, sollte die Arbeit mit den Programmem zügig von der Hand gehen.

Ein Windows-PC (kurz Wintel genannt) bietet meist einen Prozessor der neuesten Pentiumgeneration (Pentium II, Celeron oder PentiumIII) und verfügt über ein CD-ROM, eine ausreichend schnelle Grafikkarte und mehr oder weniger viel Arbeitsspeicher und Festplattenkapazität. Unter einer Ausstattung mit mindestens 128 MB Speicher sollte man allerdings kein System mehr anschaffen. Das gleiche gilt auch für die installierte Plattenkapazität. Bei Preisen von 300 DM für 15 GB ist hier Sparen nicht angesagt.

Die Art und Geschwindigkeit des Prozessors wird zwar in der Werbung immer groß hervorgehoben, ist aber nicht mehr so entscheidend. Ein Prozessor der o.g. Art mit mindestens 350 MHz ist ausreichend schnell. Mehr MHz sind meist nur Augenwischerei. Ein Auto wird schließlich auch nicht nur über die PS-Zahl verkauft. Hoffentlich …

Ein Macintosh (Mac) System ist nach der Umstrukturierung der Firma Apple nur noch von Apple direkt zu erhalten. Lizenz- oder Nachbauten wie bei den Wintel-Systemen gibt es hier nicht mehr. Der eingesetzte G3 oder G4-Prozessor mit Taktfrequenzen ab 350 MHz und die weiteren Austattungsmerkmale unterscheiden sich in der Leistungsfähigkeit nicht von den Wintel-Systemen. Auch wenn Apple immer wieder bei der Vorstellung eines neuen Systems behauptet, daß es schneller als jeder Intel-basierte PC ist. Bei der täglichen Benutzung nivelliert sich dieser auf dem Papier durchaus bestehende Unterschied wieder.

Eine vernünftige Ausstattung setzt auch hier wieder mindestens 128 MB Speicher und große Festplatten voraus. Aufgrund des eingesetzten Betriebssystems ist sogar eher ein größerer Arbeitsspeicher wünschenswert. CD-ROMs und die weitere eingesetzte Technik entsprechen leistungsmäßig dem Wintel-Pendant.

Die erste Runde geht somit unentscheiden aus. Sowohl Wintel als auch Mac sind ausreichend leistungsfähig für den Einsatz beim Webdesign.

Erweiterbarkeit

Der Wintel-PC war schon seit jeher durch eine offene Architektur jederzeit problemlos erweiterbar. Durch den Einsatz von ISA-, PCI- oder AGP-Steckkarten kann die Leistungsfähigkeit und Ausstattung an geänderte Anforderungen angepasst werden. Auch der Tausch von Prozessoren, die Erweiterung des Speichers oder der Einsatz weiterer Speichermedien (Festplatten, ZIP, CD-Brenner usw) ist ohne Schwierigkeiten möglich. Das auch extern Geräte wie Scanner, Modem, Drucker oder Bildschirme in reichhaltiger Auswahl zur Verfügung stehen, versteht sich in der Wintel-Welt praktisch von selbst.

Die ersten Mac-Systeme waren hingegen nur mit Modulen von Apple selbst aufrüstbar. Dies bedeutete einerseits gewisse Einschränkungen in der Auswahl der Erweiterungen, aber auch einen meist deutlich höheren Preis für eine Um- oder Aufrüstung.

Mit der Einführung der neuen Modelle auf PowerPC Basis setzt aber auch Apple vermehrt Standard (Wintel) Komponenten ein. PCI-Karten, Speicher, Festplatten und externe Geräte können mittlerweile fast beliebig eingesetzt werden. Nur ist oftmals die Unterstützung von Seiten der Hersteller im Bezug auf die Lauffähigkeit der Produkte im Mac (Treiber!!) nicht optimal. Bei einer auch für den Mac einsetzbaren Erweiterung muß man weiterhin mit etwas höheren Preise kalkulieren.

Im Bereich Erweiterbarkeit bildet sich ein kleiner Vorteil für Wintel. Hauptsächlich zurückzuführen auf die größere Verbreitung und die Vielfalt in diesem Hardwarebereich. Aber der Mac holt auf. Gerade nach dem Einsatz der USB-Technik für den Anschluß externer Geräte kommt Bewegung in den Markt und die Preise.

Betriebssystem

Das Wintel-System Windows ist mittlerweile in der Version 98 ein durchaus brauchbares und stabiles Betriebssystem geworden. Entgegen allen Vorurteilen, die meist eher Anti-Microsoft-Phobien entstammen, bietet es im Vergleich zum Mac mehr Möglichkeiten und unterstützt so z.B. echtes Multitasking. Auch die Verwaltung des Speichers ist besser gelöst und führt nicht so häufig zu Abstürzen. Da auch das neueste Windows immer noch auf einem DOS-Kern basiert, läßt sich auch 15 Jahre alte Software meist ohne größere Schwierigkeiten einsetzen. Allerdings überfordern die über die Jahr gewachsenen Möglichkeiten des Systems im Bezug auf die Konfiguration oftmals den Einsteiger oder Nur-Anwender.

Dem Mac-System (Version 8.6 ist aktuell) merkt man deutlich an, daß es langsam in die Jahre kommt. Apple versucht zwar schon seit Jahren das System auf moderne Füße zu stellen. Verwirrt aber den Anwender durch immer neue und nicht sehr stringente Entwicklungsstrategien. Multitasking funktioniert nur kooperativ. Ein amoklaufendes Programm kann durchaus den gesamtem Rechner abstürzen lassen. Auch die Speicherverwaltung ist nicht so optimal gelöst. Mac-Programme benötigen oft mehr eingebauten Speicher als vergleichbare Windows-Programme. Ob und wie alte Programme auf neuen Versionen des Betriebssystems laufen (Abwärtskompatibilität) gleicht meist eher einem Quiz.

Das Betriebssystem der Wintel-Systeme hat im Vergleich klar die Nase vor. Allen Rufen gegen ein Microsoftmonopol zum Trotz. Und hat nicht auch Apple ein Monopol beim eigenen Betriebssystem? Ob und wie neue Mac-Systeme sich verhalten und wie ihre Stabilität verbessert wird, erscheint im Moment leider immer noch etwas unklar. Trotzdem kann man natürlich auch mit dem Mac-System arbeiten und die anfallenden Aufgaben erledigen.

Software

Dieser Abschnitt fällt eher kurz aus. War es früher durchaus so, daß gerade im Bereich der Grafiksoftware der Mac einen klaren Vorteil ausspielen konnte, erscheinen mittlerweile die Programme in gleicher Version für beide Systeme.

Daten können zwischen Wintel und Mac problemlos ausgetauscht werden. Die Einbindung beider Systeme in gemeinsame Netzwerke stellt auch keine Hürde dar. Im Funktionsumfang gleichen sich z.B. Photoshop für den Mac und für Windows bis in Details. Die Bedienung der Programme ist natürlich aufgrund der verschiedenen Systeme durchaus unterschiedlich.

Ein klares Unentschieden. Weder Mac noch Wintel haben einen Vorteil bei der Softwareverfügbarkeit. Für beinahe jeden Zweck gibt es entweder identische Programme oder Programme mit gleichem Funktionsumfang. Programme für das Webdesign gibt es für beide Systeme in hoher Qualität.

Bedienbarkeit

Ein eher philosophisches Problem. Mac und Wintel lassen sich beide einfach bedienen. Durch die weite Verbreitung der Wintel-Systeme ist deren Bedienung natürlich scheinbar eingängiger. Aber ein langjähriger Mac-Anwender findet sich dort ohne Probleme zurecht. Umgekehrt gilt natürlich auch, daß der Mac für einfacher bedienbar gehalten wird. Aber diesen kann ein Wintel-Benutzer ebenfalls ohne größere Verrenkungen bedienen.

Beide Systeme haben über die Jahre immer wieder Ideen des jeweils anderen aufgenommen und für sich adaptiert. Nur die leidige Beschränkung der Apple-Maus auf nur eine Taste stört. Um die Funktion der zweiten oder dritten Maustaste des Wintel-PCs zu simulieren müssen immer noch die CTRL oder andere Tasten mitgedrückt werden. Dabei wäre es sicher für Apple einfach die Maus mit einer Taste mehr auszustatten.

Ob man es besser findet, daß die Menüleiste eines Programmes immer oben ist (Mac) oder am jeweiligen Programmfenster befestigt wird (Wintel) ist eher eine Geschmacksfrage, denn ein gravierender Bedienunterschied. Wer mit dem einen oder anderen System in die Computerei hineingewachsen ist, findet sein jeweiliges System zwar besser und einfacher. Aber im Grunde besteht kein Unterschied in der Bedienbarkeit.

Preise

Hier findet man die größten und vielleicht auch entscheidensten Unterschiede. Durch die enorme Vielfalt der Anbieter auf dem Wintel-Markt herrscht ein gnadenloser Verdrängungwettbewerb. Dieser Kampf um Marktanteile wird hauptsächlich über den Preis ausgetragen.

Ein typisches Wintel-System steht hier stellvertretend als Preisbeispiel:

IBM Pentium III 500MHz
128 MB Speicher
10,2 GB Festplatte
40x CD-ROM
16 MB Grafikkarte
Sound
Maus + Tastatur
17″ Monitor

2498,- DM (entnommen dem neuesten Vobis-Prospekt)

Oftmals findet man sogar ein ähnlich ausgestattes System für komplett unter 2000,- DM. Da man in so ziemlich jedem Elektromarkt, aber auch bei Aldi, einen Wintel-PC kaufen kann, lohnt sich der Preisvergleich.

Einen Mac gibt es hingegen nur von einem Hersteller. Apple hat alle Lizenzen für Nachbauten zurückgezogen und so zwar seine wirtschaftlich Lage massiv verbessert, aber auch jeglichen Wettbewerb unterbunden. Ein typischer Mac sieht in der Kalkulation daher etwas anders aus:

G3 Powermac 450 MHz
128 MB Speicher
9 GB Festplatte
24x CD-ROM
16 MB Grafikkarte
Sound
Maus + Tastatur
17″ Monitor

7067,- DM

Mehr als das Doppelte für den Mac. Sicher ist das Gehäuse schöner, aber diese Preise sind eigentlich unakzeptabel hoch.

Ein großer Minuspunkt für den Mac. Er ist meist einfach zu teuer. Auch Zusatzgeräte sind oftmals mehr als doppelt so teuer, wie das vergleichbare Wintelgegenstück.

Fazit:

Nach den Fakten eigentlich ein klarer Punktsieg für Wintel. Doch, bei der täglichen Arbeit des Webdesigners leisten beide Systeme gute Unterstützung. Sie sind gleichwertig. Nur der hohe Preis des Mac wirkt abschreckend.

Warum werden dann trotzdem beim Webdesign eher Macs als Wintel-PCs eingesetzt? Oftmals passiert Webdesign im Umfeld der Kreativen, also in Werbeagenturen usw. Diese Gruppen setzen schon seit jeher Mac-Systeme ein. Hier ist es eher ein historischer denn ein rationaler Grund auch weiterhin den Mac vorzuziehen.

Auch der Wintel-PC könnte dort problemlos eingesetzt werden. Es bleibt also doch eher bei einer Glaubensfrage. Oder besser wäre es in diesem Zusammenhang von dem persönlichen Geschmack zu sprechen. Schließlich fahren wir ja auch nicht alle japanische Kleinwagen nur weil es vernünftiger und preiswerter ist.

Man muß selber entscheiden, welches System man für das Webdesign einsetzt. Ein Fehlgriff ist keines von beiden.