Monthly Archives: September 1999

Tagebuch vom 13.9.99

Über das Wochenende gibt es leider – oder glücklicherweise ? – nichts zu berichten. Alle Rechner laufen, das Internet nettet und die HTML-Text fliessen aus der Feder.

Nur einige Mausprobleme machen mir immer noch zu schaffen. Mittlerweile liegt die dritte Microsoft Maus in zwei Jahren neben dem Rechner. Und kommt scheinbar auch langsam aber sicher an das Ende ihres Mäuselebens.

Da ich sehr viel mit der Maus arbeiten muß, vor allem beim Bearbeiten von Bildern für meine diversen Webdesignaufträge, nutzt sich wohl die Mechanik verstärkt ab. Die Maus fängt an zu ruckeln.

Auch das wiederholte Reinigen der Rädchen innerhalb der Maus bringt nur noch kurzfristige Besserung. Aber im Inneren sind keine weiteren Defekte zu sehen. Wahrscheinlich haben Microsoft Mäuse eine eingebaute Kilometerbegrenzung.

Trotz dieser Probleme gehören die Mäuse von Microsoft zu meinen bevorzugten und empfohlenen Eingabegeräten. An jedem Rechner hängt entweder eine Defender mit Rad (die mit der handgerechten Form) oder eine normale mit dem unverzichtbaren Rad (fast die alte Form, wie ein Stück Seife). Seit der ersten Maus von Microsoft setze ich diese ein. Leider wird die Qualität in den letzten Jahren nicht besser.

Microsoft hat aber für den September eine neue Maus mit optischer Abtastung, d.h. ohne Kugel, angekündigt. Sobald diese Maus verfügbar ist, werde ich mein ruckelndes Sorgenkind durch diese ersetzen. Vielleicht gehören dann auch die leidigen Verschleißerscheinungen der Vergangenheit an.

Eine Website die ich immer wieder gerne besuche ist die Online-Ausgabe der Byte (www.byte.com). Nachdem die Printausgabe dieses amerikanischen Computermagazins eingestellt wurde, ging ein Sturm der Entrüstung durch die treue Leserschaft dieser Zeitung.

Jetzt ist schon seit einigen Monaten eine Online-Ausgabe auf dem Markt. Natürlich völlig kostenlos, aber immer noch mit den gleichen interessanten und gut geschriebenen Artikeln, die auch schon die alte Byte über die Jahre ausgezeichnet haben.

Die Byte bietet eben gerade nicht die Vorstellung der 500 schnellsten Laserdrucker, sondern gut recherchierte Artikel zu technischen Hintergründen und den neuesten Entwicklungen im IT-Bereich. Ein Muß für jeden Computerfreak.

Besonders die mittlerweile wöchentliche Kolummne von Jerry Pournelle ist ein absoluter Lesegenuß. So ist das Leben mit Computern. Auch seine eigenen Seiten (www.jerrypournelle.com) sind lesenswert. Einfach mal hinsurfen …

Ein ernstes Thema beschäftigt seit einigen Tagen und Wochen sicher nicht nur mich. Die Entwicklungen in Ost-Timor und Indonesien nach der Volksabstimmung über Ost-Timors Unabhängigkeit. Hier kann das Internet zeigen, daß es bei der Verbreitung von Informationen einen Vorsprung vor den alten Medien hat.

Die Seiten TIMOR TODAY unter www.easttimor.com bieten laufend neue Nachrichten, Hintergrundinformationen und weiterführende Links zu der Situation in Ost-Timor. Und zwar schneller und hintergründiger als man es im Fernsehen oder der Zeitung findet.

Eines der Beispiele für das schnelle Entstehen von unabhängigen Informationsnetzwerken im Internet bei Krisen. Gerade dieses freie Verbreiten von Informationen und das Kommunizieren über Staatengrenzen und Kontinente hinweg ist ein großer Gewinn für die Menschen, ermöglicht durch das Internet. Und auch die große Bedrohung für unmenschliche und undemokratische Regierungen auf der ganzen Welt.

Tagebuch vom 8.9.99

Und wieder eine Reparatur. Einer meiner Kunden hat seinen Rechner von Düsseldorf nach Göttingen transportiert. Nach dem Aufbau piept der Rechner nur noch und zeigt nichts mehr an.

Komisch, PCs scheinen eine Orstveränderung nicht zu mögen. Ist wie bei Katzen..

An der Verkabelung liegt es diesmal nicht. Die ist völlig korrekt. Auf dem Monitor ist nur in einem blauen Feld OVERRIDE zu lesen. Nicht sehr aussagekräftig. DRÜBERREITEN. Was soll das bedeuten ?

In einem solchen Fall hat es sich bewährt den Rechner erstmal zu öffnen, um zu prüfen, ob alle Karten und sonstigen Teile (Speicher, CPU etc) noch an ihrem Platz stecken. Und da ist der Übeltäter auch sofort auszumachen. Durch die wirklich geschickte Konstruktion der PCI- und AGP-Karten bzw Steckplätze rutschen diese gerne mit dem hinteren Kartenteil aus dem Slot.

Die Grafikkarte (eine Miros 22SD) steckt nicht mehr richtig. Karte raus und wieder fest rein. Nach dem Zusammenbau des Rechners startet er auch wieder ohne Probleme und Fehlermeldungen.

Die meisten Monitore melden in einem solchen Fall NO SIGNAL oder NO CONNECT. Das hilft auch bei der Fehlersuche. Aber OVERRIDE. Wann lernen Chinesen endlich Englisch ?

Seit drei Monaten bin ich für eine Praxiseinrichtung auf der Suche nach 15 Zoll TFT Displays. Mein Haus- und Hoflieferant Windhorst kann leider immer noch keinen Liefertermin für den bevorzugten und von mir auch eingesetzten SAMPO PD 70FA1 nennen.

Eine telefonische Umfrage bei Händlern vor Ort bringt auch ein ernüchterndes Ergebnis. Nur ein Händler kann 15 Zoll Displays innerhalb 2 Wochen liefern. Die anderen haben schon seit Wochen nur Displays von 17 Zoll aufwärts im Programm.

Der Grund ? Ganz einfach. Ende 98 und Anfang 99 waren 15 Zoll TFTs schon für 2000 DM zu haben. Das entsprach nicht dem tatsächlichen Wert. Die meisten Hersteller konnten bei dem Preis nicht kostendeckend arbeiten und die erhöhte Nachfrage auch nicht annähernd befriedigen.

Neue Fabriken sind zwar im Bau, aber das wird sich erst Anfang nächsten Jahres bemerkbar machen. Auch der gestiegene Verkauf von Notebooks verbraucht Kapazitäten für die TFT Herstellung.

Das die Preise mittlerweile bei 2000-3500 DM (netto!) liegen ist bei der Liefersituation verständlich. Aber merkwürdigerweise sinken 17 und 18 Zoll Displays weiter. Hier sind gute Modelle schon ab 6000 DM erhältlich.

Für einen geplanten Ausflug nach Hannover muß natürlich auch die Nahrumgsmittelversorgung gesichert werden. Also schnell mal ins Internet und die Seiten von Burgerking aufgerufen. Die machen nicht nur leckere Burger, sondern haben auch eine spitzen Internetauftritt.

Alle Produkte, Hintergrundinformationen und natürlich eine Liste der Restaurants. Nicht schlecht Herr Specht.

Leider stürzt der Internet Explorer 5 immer mitsamt Rechner ab, wenn man zum Seitenscrollen das Rad der IntelliMouse von Microsoft benutzt. Ein Effekt, den ich schon öfter beobachtet habe. Anscheinend gibt es ein Problem, wenn im Hintergrund der Seite ein GIF-Bild in einem bestimmten Format liegt. Mit einem per BGCOLOR definierten Hintergrund tritt dieser Fehler nicht auf.

Auch der Einsatz des neuesten Maustreibers (Version 2.2d) hilft nicht weiter. Seltsam, daß dieser Fehler noch nicht weiter aufgefallen ist. Ich habe darüber noch nie gelesen oder davon gehört. Obwohl er bei relativ vielen Seiten auftritt.

Nimmt man ein JPEG-Bild als Hintergrund ist das Problem auch verschwunden. Auch das Scrollen über die Bildlaufleisten funktioniert immer. Na, warten wir mal auf die nächste Version des Explorers.

Tagebuch vom 7.9.99

In meinem Rechner rumort es. Ein lautes brummendes Geräusch verdirbt den ganzen Spaß an der Arbeit. Also muß ich den Rechner umständlich unter dem Schreibtisch hervorholen und mal wieder öffnen. Wurde auch Zeit.

Im Inneren tummeln sich neben schlechtverlegten Kabeln einige Pfund an Staub und anderem Dreck. Klar, der PC steht den ganzen Tag angeschaltet auf dem Teppich und saugt fröhlich das ganze Kram an.

Bei geöffnetem Rechner ist das Geräusch noch viel nervender und klingt auch irgendwie noch ungesunder. Der Lüfter auf dem Prozessor und das Netzteil fallen nach kurzer Hörprobe als Lärmquellen aus. Dann liegt das Problem bei einer der Festplatten.

Es sind drei IDE und zwei SCSI Platten eingebaut. Im oberen Teil des Gehäuses stecken die beiden SCSI Platten. Eine mit 1 GB (Hitachi DK326C-10) für die Downloads und eine weitere mit 2 GB (Fujitsu M2932S-512) für Spiele. Es hat sich bewährt die Spiele auf einer anderen Partition unterzubringen. Der Überblick fällt leichter.

Gleich der erste Versuch ist ein Treffer. Die 1 GB Hitachi ist der Übeltäter. Nach dem Abziehen der Stromversorgung ist auch der Lärm verschwunden. Wahrscheinlich hat sie einen Schaden am Lager. Noch funktioniert sie, aber in den nächsten Tagen wird sie komplett den Dienst einstellen und die Daten mitnehmen.

Um die Aufteilung der Platten und die Laufwerksbuchstaben nicht durcheinander zu bringen, sichere ich erstmal alle Daten von den beiden SCSI Platten auf eine der IDE Platten. Dann muß die defekte Hitachi raus. Kein Problem. Leider war sie die letzte Platte am SCSI Kabel. Jetzt ist die verbleibende 2 GB Fujitsu an der Reihe terminiert zu werden.

Da sie schon fast fünf Jahre im Einsatz ist, liegen natürlich nirgendwo mehr Unterlagen mit den Jumperbelegungen. Auf den Fujitsu Seiten im Internet werde ich aber nach etwas längerem Suchen fündig. – Warum bietet Fujitsu Deutschland keine Suchfunktion an ? – Der Junper wird gesteckt und alles läuft wieder. Nun nur noch die eine große Partition auf der 2 GB Platte gelöscht. Zwei neue mit 1,5 und 0,5 GB angelegt. Formatieren und die Daten wieder zurückspielen. Fertig.

Bei der ganzen Aktion fällt mir wieder einmal auf, daß in dem Rechner eigentlich zuviele Platten eingebaut sind. Darum kümmere ich mich aber mal, wenn das System ohnehin neu eingerichtet werden muß. Das letzte Neuinstallieren des Systems (Windows98) und der Programme ist schon wieder sechs Monate her. Aber noch läuft der Rechner erstaunlich stabil.

Nach diesem erfolgreichen morgendlichen Rechnerumbau erwarte ich gegen Abend einen Freund, der seit dem Umräumen seines Rechners Probleme mit der Internetverbindung hat.

Angeblich wurde beim Umräumen nur das ISDN Kabel aus der Teledat 150 (AVM Fritz) ISDN Karte gezogen und danach wieder eingesteckt. Und aus. Keine Verbindung mehr und hörbare Störungen auf der gesamten ISDN Anlage. Die Telekom hat schon die Anlage getestet und keinen Fehler entdeckt. Auch das ISDN Kabel ist neu.

Na, vielleicht klappt es ja hier. Nachdem er mit seinem PC gekommen ist, stecke ich mein ISDN Kabel und den ganzen Rest in die Buchsen am Rechner. Starte und siehe da, die ISDN Verbindung klappt ohne Probleme. Also liegt es wohl doch an seiner ISDN Anlage.

Wir bauen den Rechner ab und ich entdecke auf der Rückseite auch die Anschlüsse der Netzwerkkarte. Neben dem BNC Anschluß läßt sie sich auch über TP Kabel betreiben. Die haben das gleiche Format wie ein ISDN Kabel.

Und hier liegt auch der Fehler. Er hat das Kabel immer in den Netzwerkanschluß gesteckt. Paßt ja auch. Geht nur leider nicht. Nachdem ich den richtigen Anschluß auf der ISDN Karte groß markiert habe, zieht er freudestrahlend mit seinem “reparierten” PC von dannen.

Meist haben irgendwelche Probleme am PC ganz kleine Ursachen. Einfach nur den Anschluß vertauscht und nix geht mehr. Dies passiert nicht nur mit ISDN- und Netzwerkkarten.

Wie oft steckt beispielsweise die Maus am falschen COM-Port oder der PS/2 Tastaturstecker im Mausanschluß. Bei Problemen nach dem Ab- und Aufbau eines PCs sollte man zuerst die Kabel kontrollieren. Man spart sich jede Menge graue Haare.

Das Archiv, der Elch, der Gebührenzähler oder doch alles umsonst ?

Jetzt gibt es also schon die zweite Ausgabe des Web-Elch. Wer hätte das gedacht …
Natürlich gab es nach dem ersten erfolgreichen Monat des Web-Elch im Internet einige Punkte des Web-Elch, die überarbeitet und hoffentlich auch im Sinne der Leser verbessert werden konnten.

Im neugeschaffenen Archiv finden Sie ab dem September unsere vergangenen Ausgaben zum Nachlesen, Erinnern und Sammeln. Selbstverständlich liegt es in der Natur der Sache, daß einige besprochene und möglicherweise etwas kritisch beleuchtete Internetangebote ihr Aussehen verändert haben und vielleicht unsere Kritikpunkte nicht mehr vorhanden sind. Trotzdem können natürlich die Aussagen in den Besprechungen immer noch als Anhaltspunkte für das Design der eigenen Seiten dienen oder bei der Bewertung eines Internetauftrittes helfen. Einige Links können mittlerweile nicht mehr zu den Stellen führen, die der Web-Elch eigentlich verlinken wollte oder sogar überhaupt nicht mehr vorhanden sein. Diese Erscheinungen liegen in der Natur des Internet als flexibles und sich ständig änderndes Medium begründet.

Unter der Rubrik Downloads wollen wir einige interessante und nützliche Dateien zum Runterladen anbieten, die wir entweder in einem unserer Artikel besprochen haben oder die ganz einfach hilfreich sein könnten. Den Anfang macht dort aber der offizielle Bildschirmhintergrund des Web-Elch. Eine Zierde für jeden Monitor…

Nach diesen internen Anmerkungen zum Wuchs des Web-Elch kommen wir zum eigentlichen Thema des Berichtes zur Lage des Internet.

In allen möglichen und unmöglichen Medien sind schon seit geraumer Zeit Berichte über die hohen Onlinekosten in Deutschland und die geradezu paradiesischen Zustände in den USA zu verfolgen.

Einige amerikanische Anbieter von Onlinezugängen (u.a. AOL, Compuserve, Microsoft etc.) versuchen durch die Subventionierung von Hardware und die gleichzeitige langfristige Bindung an einen Onlinezugang ihre Marktposition auf dem schon überfüllten amerikanischen Markt zu stärken oder auszubauen. In den USA hat sich der Gebrauch des Internet, durch die im Vergleich zu Europa und besonders Deutschland extrem niedrigen bis – im Ortsbereich üblicherweise – gar nicht vorhandenen Telefongebühren, in den vergangenen Jahren auf viel breiterer Front etablieren können. So ist es in den USA nicht exotisch sogar Gegenstände des täglichen Bedarfs über das Internet zu ordern.

Mit den sogenannten Free-PCs wird es nun für die Industrie zusätzlich möglich Käuferschichten anzusprechen für die bislang der Kauf der erforderlichen Hardware für einen Internetzugang zu teuer oder zu aufwendig war. Natürlich gibt es aber auch einige dunkle Seiten dieser schillernden neuen Onlinewelt. Umsonst sind diese Free-PCs natürlich nicht.

Ähnlich wie beim Mobilfunk bindet sich der Käufer langfristig an einen Anbieter eines Onlinezuganges und muß natürlich die Zugangsgebühren bezahlen, was bei den meist dreijährigen Laufzeiten der Verträge ziemlich genau den Kaufpreis des Free-PCs ausmacht. Außerdem verlangen viele dieser Anbieter vom Käufer Angaben zu seinen persönlichen Verhältnissen und seinen Konsumgewohnheiten, um durch die gezielte Vermarktung dieser Daten das Geld für den Free-PC wieder hereinzubekommen. Auf vielen dieser PCs ist auch eine Software installiert, die das Surfverhalten des Kunden für die Werbewirtschaft analysiert und den Surfer ständig mit eingeblendeter – und nicht abschaltbarer – Werbung zu Käufen animieren will.

Und wie stellt sich die Lage im – internettechnisch ach so rückständigen – Deutschland dar?
Im Moment denkt nach eigener Aussage noch keiner der Anbieter von Internetzugängen über einen deutschen Free-PC nach. Auch sind die Kosten für den Zugang zum Internet und die notwendigen Telefongebühren höher als in den USA. Aber ist das wirklich ein Grund zum großen Katzenjammer? Der Web-Elch meint: NEIN.

Es ist wohl richtig, daß die deutschen Telefongebühren gerade im Ortsbereich deutlich über den amerikanischen liegen. Doch nach der Liberalisierung des Telefonmarktes ist in diesem Bereich einiges in Bewegung gekommen. Die Telekom, mit T-Online Marktführer in Deutschland, bietet den Internetzugang und das beliebte und schnelle Homebanking mittlerweile für 6 Pfennig in der Minute an. Und die Telefongebühr ist auch schon drin… Nicht zu vergessen die ganzen Internet-by-call Anbieter, die ohne große Anmeldeformalitäten einen ausreichend schnellen Internetzugang oftmals noch für weniger als 6 Pfennig / Minute offerieren. Wahrscheinlich um ihre eigentlich für Sprache gedachten Netzkapazitäten auch in Telefonie-armen Zeiten auszulasten.

Mit der jetzt von der RegTP erfolgten Vergabe von Richtfunklizenzen an verschiedene Anbieter kommt in den nächsten Monate aller Wahrscheinlichkeit nach auch im Ortsbereich der freie Wettbewerb mit fallenden Preisen voll zur Geltung.

Außerdem kann Deutschland mit einem der größten vollständig digitalisierten Telefonnetze der Welt aufwarten und hat sicherlich noch weit vor allen anderen Ländern den größten Anteil an ISDN-Zugängen zum Internet. Gerade in den USA ist aufgrund der meist kostenlosen Ortsgespräche und der damit geringen Onlinegebühren der Einsatz von ISDN zum schnelleren Surfen im Internet fast gänzlich unbekannt. Die Zuwachsraten der Internetnutzerzahlen in Deutschland stehen denen in Ländern mit niedrigeren Onlinekosten in nichts nach und die Anbindung an das Internet (die Bandbreite) wird gerade deswegen durch die Onlineanbieter immer weiter ausgebaut, weil sich in Deutschland in diesem Bereich eben noch Geld verdienen läßt.

Mit der kürzlich von AOL für den Oktober angekündigten Flatrate für den Onlinezugang kommt in Deutschland eine ähnliche Entwicklung wie in den USA in Gang. Auch die Telekom denkt über eine weitere Senkung der Zugangsgebühren als Antwort auf AOLs Vorstoß nach.

Und die deutsche Wirtschaft entdeckt zunehmend den einfachen und kostengünstigen Handel über das Internet. Nicht nur in den USA kann man seine Wasserkiste über das Internet bestellen, sondern mittlerweile auch in ganz normalen deutschen Städten.

Und, daß PCs in Deutschland so teuer sind, daß man lieber eine Free-PC geschenkt und sich durch einen langfristigen – und kostenpflichtigen – Onlinevertrag binden möchte, ist bei einer Betrachtung der PC-Preisentwicklung in diesem Land doch eher unwahrscheinlich.

Ist es da nicht besser zwar etwas höhere Onlinegebühren zu bezahlen und auf den geschenkten PC zu verzichten oder will auch der deutsche Surfer, wie in einem immer höheren Maß sein Pendant in den USA, zu einem gläsernen Kunden für die zahlende Werbewirtschaft werden? Denn am Free-PC nach amerikanischem Muster verdient eigentlich nur einer: die Werbeindustrie, die den Surfer mit ihren Botschaften überschüttet und sein Kaufverhalten immer besser kennenlernt. Für die Onlineanbieter oder die Telefongesellschaft bleibt bei diesen Kalkulationen nicht viel für den eigentlich wünschenswerten weiteren Ausbau der Internetinfrastruktur übrig. Und der Kunde wird zum Objekt der Verhaltensüberwachung am PC und verliert einen nicht unbeträchtlichen Teil seiner Privatsphäre. Und wie schon erwähnt, so teuer sind PCs in Deutschland nun wirklich nicht.

Gratis ist halt meist doch nicht umsonst. Aber wenn alles plötzlich gratis sein soll, ist der Kampf für den Schutz der Privatsphäre im Internet meist ganz schnell umsonst. Und gerade die sollte uns allen doch auch die paar Pfennig Online- und Telefongebühren in der Minute und den nicht geschenkten PC wert sein.

Der Web-Elch möchte Ihre Meinung zum Thema Free-PC und Onlinekosten kennenlernen. Schreiben Sie ihm unter elch@webelch.de

Doch nun viel Spaß bei der Lektüre der neuesten Ausgabe des Web-Elch.

Herzlichst Ihr Web-Elch

P.S. Mich erreichen viele Anfragen, was ich denn in meiner – geringen – Freizeit so mache. Na, zum Beispiel auf Weidezäunen rumsitzen.

Linktip des Monats September 1999

Darauf hat der Web-Elch schon lange gewartet. Ein Fanartikel Shop nur zum Web-Elch, oder hat er da was mißverstanden?
Jedenfalls bietet der Elchladen alle möglichen und unmöglichen Artikel rund um das beliebte nordische Landtier von der Tasse bis zum Verkehrsschild.
Reinschauen lohnt sich in jedem Fall

Free B92

Eigentlich handelt es sich hier nicht mehr um eine laufende Kampagne, sondern um den Internetauftritt und die Unterstützungsaktionen rund um den bekanntesten unabhängigen Radiosender Jugoslawiens.

Während des Kosovo-Konfliktes wurde der Sender wegen seiner kritischen Berichterstattung von den serbischen Behörden abgeschaltet. Nur durch die Unterstützung der Internetgemeinde konnte der Sender auf verschiedenen Webservern mit einem weiterlaufenden Programm gehört werden und seine Arbeit fortsetzen.

Seit einiger Zeit ist B92 nun wieder als reguläres Radioprogramm in Jugoslawien zu empfangen. Auf den höchst informativen und gut gestalteten Internetseiten findet der interessierte Leser unabhängige und unzensierte Nachrichten aus Jugoslawien und einiges an Hintergrundmaterial zur der gelaufenen oder noch fortbestehenden Unterstützungsarbeit im Internet.

Welche Software brauche ich um Webseiten zu erstellen?

In der letzten Ausgabe des Web-Elch haben wir einige grundlegende Überlegungen zur Erstellung von Webseiten vorgestellt. Außerdem wurde kurz auf die Verbreitung der verschiedenen Browser, die zugrundeliegenden Standards und einige andere beachtenswerte Punkte eingegangen.

Doch wie kommt eigentlich die Webseite, egal nach welchem Standard, zu ihrem HTML-Code? Und was für weitere Programme benötigt man noch, um z.B. Grafiken für den Einsatz im Internet aufzubereiten? Auf diese Fragen will der Web-Elch im September näher eingehen.

Doch bevor man überhaupt damit anfängt mit einem Editor die erste Zeile HTML-Code zu schreiben, müssen in den meisten Fällen erst noch die für die Webseiten notwendigen Grafiken erstellt werden.

Hier hat der angehende Webdesigner die Wahl zwischen dem Standardprogramm Photoshop in der aktuellen Version 5.5 oder aber einem selbst zusammengestellten Bündel von spezialisierten Programmen, die meist ausdrücklich für den Einsatz bei der Webgrafikerstellung programmiert wurden. Adobe bietet mit dem neuesten Release des Photoshop nach langer Wartezeit nun endlich die nötigen Werkzeuge für die Optimierung von Grafiken speziell für das Internet.

Leider wird dies nicht durch eine weitreichende Überarbeitung des Hauptprogramms erreicht, sondern Adobe packt einfach das bislang nur mäßig erfolgreiche ImageReady mit in die Box. Somit muß der Anwender zur webgerechten Weiterbearbeitung der Grafiken in ein zweites Programm wechseln. Lediglich die bei Photoshop in früheren Versionen stark unterentwickelten Exportfunktionen für GIF- und JPEG-Dateien wurden zeitgemäß überarbeitet. Alle weiteren neuen Funktionen in Pgotoshop beziehen sich eher nicht auf den Bereich Webdesign. Dem mit circa 1.600 DM relativ teueren Programm zur Bildbearbeitung ist hier stark anzumerken, daß es eigentlich für die elektronische Erstellung und Aufbereitung von Bildern für klassische Medien wie z.B. dem Printbereich entwickelt wurde.

Auch nach dem Update werden die wichtigsten Deteiformate für das Internet vom Photoshop nur halbherzig unterstützt. Lediglich das beiliegende ImageReady ist für den Einsatz für das Web optimiert. Das ganze Paket wirkt durch die unvollkommene Integration beider Teile wie ein Schnellschuß von Adobe um im Webdesignbereich keine weiteren Marktanteile zu verlieren. Schließlich ist ImageReady schon seit längerer Zeit am Markt verfügbar, konnte sich aber als Einzelprodukt nie so recht bei den Webdesignern durchsetzen.

Ein großer Konkurrent für das Photoshop und ImageReady Duo kommt seit einiger Zeit aus dem Hause Macromedia.

Für 169$ im elektronischen Bezug bietet man dort das Programm Fireworks 2.0 an. Fireworks ist deutlich anzumerken, daß es nur mit der Ausrichtung auf den Einsatz im Webdesign entwickelt wurde. Es bietet unter einer gewöhnungsbedürftigen Oberfläche alle normalerweise in professionellen Grafikprogrammen bekannten Funktionen und Werkzeuge. Das z.B. aus Photoshop bekannte Arbeiten mit mehreren Ebenen (hier Layern) wird selbsverständlich auch unterstützt. Zusätzlich findet man eine große Zahl webspezifischer Funktionen wie z.B. Image-Slicing (d.h. Aufteilen eines Bildes in mehrere Bereiche und den Export als HTML-Tabelle), Zuweisung von Funktionen zu bestimmten Ebenen oder Bereichen (z.B. für die Erstellung einer Image-Map) und eine ausgezeichnete Export-Funktion.

Beim Export als GIF, JPEG oder PNG ist es möglich die Auswirkungen der verschiedenen Exporteinstellungen in bis zu 4 verschiedenen Fenstern anzuschauen und die beste Möglichkeit auszuwählen. Selbst an die Anzeige der Dateigröße und der durchschnittlichen Downloaddauer wurde gedacht.

Im Moment stellt Fireworks wohl das beste Allroundprogramm für das Gestalten und Aufbereiten von Grafiken für das Internet dar. Da es auf den Seiten von Macromedia als Trialversion zum Download angeboten wird, sollte sich jeder in diesem Bereich arbeitende Webdesigner dieses Programm näher anschauen.

Bei unseren Internetprojekten setzen wir Fireworks als Zusatzprogramm nach der Erstellung einer Grafik mit einem anderen Programm ein. Da Fireworks in der Lage ist nahezu jedes Grafikformat zu lesen, stellt es eine ideale Ergänzung zu Programmen wie Photoshop oder Corel dar. Aber auch einzeln eingesetzt ist es momentan die Empfehlung des Web-Elch.

Womit wir bei dem nächsten Programm, bessser Programmpaket, angekommen sind. Die diversen im Handel schon ab 99 DM erhältlichen Coreldraw Versionen bieten eine Komplettlösung zur Grafikerstellung und Bildbearbeitung an.

Mit Coreldraw lassen sich sehr einfach Elemente wie z.B. Buttons oder Menüleisten erstellen und relativ problemlos als GIF exportieren. Photopaint bietet im Vergleich zu Photoshop fast identische Funktionen wie dieses und kann auch dessen Dateien lesen und schreiben. Hier findet der Webdesigner alles zum Erstellen und Bearbeiten von aufwendigen Grafiken. Die Exportfunktionen von Photopaint bieten ausreichende Vorschaumöglichkeiten und liefern Ergebnisse, die sich nur den mit Fireworks erstellten und optimierten Grafiken knapp geschlagen geben müssen. Zudem ist die Bedienoberfläche der Corel-Programme gelungen und für Einsteiger leichter erlernbar als z.B. die Photoshop-Oberfläche.

Eine optimale, und so vom Webelch auch benutzte, Kombination ist die Verwendung von Corel und Fireworks. Mit Coreldraw und Photopaint werden die Bilder erstellt. In Fireworks wird die entstandene GIF oder JPEG Datei dann weiter optimiert oder z.B. mittels Image-Slicing bearbeitet. Und zusammen kosten diese Programme immer noch weniger als Photoshop alleine.

Aus dem Sharewarebereich kommen natürlich auch einige Programme zur Grafikbearbeitung, die wir nicht unerwähnt lassen möchten. So bietet z.B. Paint Shop Pro für knapp 100$ alle für die Bildbearbeitung und Grafikerstellung notwendigen Funktionen und ist durchaus mit den großen wie Photoshop oder Photopaint vergleichbar. Die Firma Ulead bietet auf bestimmte Einsatzgebiete bei der Grafikerstellung und -bearbeitung optimierte Tools an. Erwähnenswert sind hier der GIF Animator (39,95$) zur Erstellung von Animationen und der Smart Saver Pro (59,95$) als Tool zur Optimierung der Dateigröße und damit der Downloadgeschwindigkeit für JPEG, GIF und PNG Dateien. Ein großer Vorteil der Sharewareprogramme ist die Möglichkeit sie vor dem Kauf zu testen und somit besser entscheiden zu können, ob sie wirklich im täglichen Einsatz hilfreich sind. Am Ende dieses Artikels finden Sie Links zu den Seiten mit der Downloadmöglichkeit.

Weitere Shareware oder sogar Freeware finden Sie auch auf den TUCOWS Seiten. Dort sind alle möglichen und unmögliche Tools rund ums Internet nach Kategorien sortiert zum Download abrufbar. Vom Browser bis zum Grafikprogramm listet TUCOWS alle aktuellen Programme, nicht nur für Windows, sehr übersichtlich und schnell auf.

Nachdem die grafischen Elemente nun mit dem einen oder anderen oben erwähnten Programm erstellt worden sind, muß natürlich der HTML-Code der Seiten irgendwie erstellt werden.

An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Einerseits gibt es WYSIWYG Tools, wie z.B. Frontpage, Golive und Co., andererseits daneben immer noch die reinen Editoren, wie z.B. Homesite. Da HTML ein reines Textformat ist genügt normalerweise ein beliebiger Editor zum Erstellen, er muß nur in der Lage sein ASCII Text ohne irgendwelche Steuerzeichen zu erzeugen.

Ein guter HTML-Editor sollte darüber hinaus aber noch weitere Funktionen bieten. So findet man meist eine integrierte Projektverwaltung und die Möglichkeit einen FTP Zugang aus dem Editor heraus aufzubauen. Auch die Überprüfung (Validierung) des HTML-Codes sollte möglich sein. Und gerade für den Einsteiger gehört eine ausführliche Hilfefunktion in das Pflichtenheft des Editors.

Der absolute Favorit des Web-Elch unter den HTML-Editoren ist Homesite 4.0 von Allaire.

Für 89$ im elektronischen Vertrieb ist es nicht nur sehr günstig, sondern bietet alle erforderlichen Funktionen. Neben der Verwaltung des Projektes und der FTP-Funktion findet man eine sehr gute und ausführliche HTML-Hilfe, eine eingebaute Vorschaumöglichkeit und natürlich eine konfigurierbare Validierungsfunktion. Da es sich im Prinzip um einen reinen Texteditor handelt, wird der Code beim Bearbeiten nicht verändert und kann völlig frei editiert werden. Im Editor sind diverse Eingabehilfen zu finden. So schließt Homesite auf Wunsch die Tags vollautomatisch, zeigt Listen der für einen Tag verfügbaren Funktionen an und unterstützt bei der Erstellung von Tabellen, Links, Formularen und anderen HTML-Objekten. Auch DHTML, JavaScript, ActiveX, CSF-Anweisungen (ColdFusion kommt auch von Allaire) und CSS lassen sich erstellen und bearbeiten.

Durch die offene Architektur des Programms ist es möglich, Homesite mit weiteren Funktionen zu erweitern. Da Homesite vor dem endgültigen Kauf getestet werden kann, ist es eindeutig die Empfehlung des Web-Elch.

Ein Vertreter der WYSIWYG-Editoren ist Adobes Golive. Eigentlich als Mac-Programm unter dem Namen Cyberstudio von der Firma Golive entwickelt und auf dieser Plattform sehr erfolgreich, wurde die Firma Golive von Adobe gekauft und das Programm in der 4.0 Version jetzt für Windows verfügbar gemacht. Golive verfolgt einen ganz anderen Ansatz als z.B. Homesite. Wie in einem klassischen Layoutprogramm läßt sich eine HTML-Seite völlig ohne eine Zeile eingegebenen Code über interaktive Funktionen gestalten. Golive bietet daneben die Möglichkeit des direkten Zugriffs auf den Code, der aber aufgrund der gänzlich anderen Funktionsweise dieses Programms nicht einfach zu lesen und per Hand zu ändern ist. Alle gängigen HTML-Dialekte werden selbstverständlich unterstützt. Auch können Seiten für verschiedene Browser automatisch optimiert und DHTML, CSS etc benutzt werden.

Wer einen Editor sucht, der in seiner Funktionsweise mehr einer Layoutprogramm, wie z.B. QuarkXpress ähnelt, ist mit Golive sicher nicht schlecht beraten. Von allen WYSIWYG Editoren produziert es den besten Code und bietet alle Funktionen, die man bei der Erstellung von HTML-Seiten benötigt. Natürlich fehlt auch hier eine – ausgezeichnete – Projektverwaltung und eine FTP-Funktion nicht. Der einzige Wermutstropfen ist der relativ hohe Preis von 400-500 DM und die fehlende Probeversion vor dem Kauf. Adobe bietet nur eine Trialversion für den Macintosh an.

An dem Lernen von HTML kommt man allerdings auch bei dem Einsatz von z.B. Golive nicht vorbei. Auch der beste WYSIWYG-Editor kann nicht alle Eventualitäten bei der Anzeige einer HTML-Seite in den vielen verschiedenen Browsern berücksichtigen. Wenn das Ergebnis bei der Betrachtung zu sehr von dem ursprünglich geplanten abweicht, muß der Webdesigner doch wieder in der Lage sein den HTML-Code zu lesen und von Hand anzupassen.

Von der Verwendung der in den meisten Office-Paketen mittlerweile angebotenen HTML-Funktionen sollte man, wenn man es denn ernst meint mit dem Webdesign, Abstand nehmen und diese nicht benutzen. Der erzeugte Code überzeugt bei genauer Betrachtung meist überhaupt nicht und ist oftmals unnötig aufgebläht. Eine Sonderrolle nimmt hier allerdings das zu Office 2000 mitgelieferte Frontpage von Microsoft ein. Für den Webdesign-Neuling ist Frontpage eine gute Möglichkeit einfach und schnell HTML-Seiten zu erstellen. Alle für einen HTML-Editor nötigen Funktionen sind vorhanden. Allerdings richtet sich Frontpage doch etwas zu sehr an den Microsoft-Produkten aus. Es funktioniert am besten in Verbindung mit dem Microsoft Internet Explorer als Browser und einem Webserver von Microsoft. Viel man hier weiter in das Webdesign einsteigen wirkt Frontpage eher hinderlich. In einer homogenen Microsoftumgebung, z.B. im Intranet, leistet es allerdings gute Dienste. Und um die Kenntnis von HTML kommt man trotz allem auch hier nicht vorbei.

Unter der schon im Text erwähnten TUCOWS-Adresse findet man zu dem Thema HTML-Editoren noch allerlei nützliche Sharewareangebote. Hier lohnt sich ein intensiver Blick.

Bei TUCOWS wird man sicherlich auch bei der dritten benötigten Programmgattung fündig. Will man nämlich nicht die in den meisten Editoren eingebaute FTP-Funktion zum Upload seiner erstellten Seiten benutzen oder der Lieblingseditor bietet gar keine solche Möglichkeit, findet man hier eine große Auswahl an FTP-Programmen aus dem Share- und Freeware Bereich.

Dieser Artikel konnte sicher nicht jedes auf dem Markt befindliche Programm berücksichtigen. Er sollte aber als Hilfe zur Orientierung und Entscheidung dienen können. Außerdem wollte der Web-Elch natürlich nur Programme besprechen, die er selbst schon einmal benutzt hat.

Der Web-Elch nutzt zur täglichen Arbeit schon seit einiger Zeit erfolgreich folgende Programme:
CorelDraw und Photopaint zur Erstellung und Bearbeitung von Grafiken
Fireworks zur Nachbearbeitung und Optimierung
Homesite um die HTML Seiten zu erstellen
Diese Auswahl ist stellt auch die Empfehlung des Web-Elch dar und kostet zusammen weniger als Photoshop alleine. Nicht schlecht …

Weiterführende Links zum Thema
Homesite von Allaire
Ulead, z.B. Smart Saver und GIF Animator
Informationen zu Frontpage
Adobe Photoshop 5.5
Adobe Golive 4.0
Fireworks von Macromedia
Paint Shop Pro
Der TUCOWS Server

Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe

Man sollte annehmen, daß gerade die Internetauftritte der Webdesigner durch gelungene Gestaltung, Inhalte und Programmierung glänzen. Leider ist die Welt nicht immer so, wie es sich Hänschen oder der Web-Elch vorstellen.

Auch die Webdesigner-Zunft bereichert das Internet von Zeit zu Zeit um wirkliche Stilblüten. Der Web-Elch hat einige davon betrachtet und möchte in diesem Monat eine Seite vorstellen, wie sie nie und nimmer nicht sein sollte.

Area 55 bietet im Göttinger Raum Webdesign for free. Klar, wer würde denn auch für das Kram bezahlen wollen.

Gleich der erste Eindruck ist bezeichnend. Die Seite startet mit einer Fehlermeldung.

Bei der Programmierung dieser Seite grenzt es fast schon an ein Wunder, daß sie überhaupt startet. Um die möglichst vielen zappeligen Werbebanner unterzubringen, greifen die Autoren auf FRAMESETS zurück. Nur, warum können sie diese nicht richtig benutzen?

Ein FRAMESET findet sich im HEAD und ein anderer da wo er hingehört. Aber die Benutzung von zwei FRAMESETS ist sowieso nicht so ganz richtig, besser völlig falsch.

Das zweimalige Schließen des HTML Tags ist so nicht gerade üblich und wird bei einer ordentlichen Validierung sofort aufgefallen sein. Der NOFRAMES Abschnitt, eigentlich gedacht für Browser, die keine FRAMES anzeigen können, hat keinerlei Funktion und steht an fehlerhafter Stelle im Code. Die darin enthaltenen FONT Tags haben eh keinerlei Inhalt und Wirkung. Trotzdem schön, daß der Autor diesen Tag kennt.

Die Titelseite besticht durch ihre unkonventionelle Aufteilung. Das Menü findet sich links oben und muß gescrollt werden. Ebenso der Inhalt in der Mitte zwischen den breit dimensionierten Werbebannerabschnitten.

Selbstverständlich folgen alle weiteren Seiten diesem einmal eingeführten Schema. Warum wechseln, ist doch so schön schlecht. Hat der geneigte Besucher im Menü (links oben, scrollen nicht vergessen) die Seite über das Team ausgewählt, erscheint in der Mitte (das kleine Ding ist der Inhaltsbereich) eine kurze Vorstellung der Insassen der Area 55.

In einem unnachahmlich ironischen (wird zum Glück auch so erklärt) Stil geschrieben. Haha, selten hat der Web-Elch so gelacht.

Die Jungs von Area 55 bieten nach eigener Aussage einen kostenlosen Webdesign Service für alle möglichen Kundengruppen an. Nachdem man sich auf der Designseite

einiges Durchlesen konnte oder mußte, kann der immer noch nicht abgeschreckte Besucher einen Antrag auf kostenloses Webdesign stellen. Der wird dann wahrscheinlich vom Amt für schlechte Seiten bearbeitet.

Seltsamerweise sind im vorhandenen Gästebuch, so man es denn im Menü findet, durchaus positive Kommentare zu lesen. Eine Tatsache die den Web-Elch wirklich nachdenklich stimmt, aber die Wichtigkeit seiner Arbeit unterstreicht.

Area 55 sucht nach eigener Aussage noch Mitarbeiter, da den Jungs die Arbeit über den Kopf steigt. Na, vielleicht meldet sich da mal jemand, der ihnen Webdesign for Free beibringt.

Die Seiten von Area 55 sind ein gelungenes Beispiel dafür, wie Webseiten nun wirklich nicht aussehen sollten. Und der Name erinnert den Web-Elch irgendwie an das Area 51 mit den Außerirdischen. Bereitet Area 55 vielleicht eine Invasion der Aliens im Internet vor? Und versucht vorher mit schlechten Seiten die Webgemeinde in den Wahnsinn zu treiben?

Der Web-Elch hat sich von Area 55 nicht entmutigen lassen. Nach weiteren Recherchen fand er die Seiten der Firma Brietzke Webdesign.

Diese sind zwar nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Brietzke erstellt seine Seiten mit Frontpage (siehe Technik-Tip). Leider merkt der geneigte Besucher dies sofort.

Alle Schaltflächen der Menüpunkte sind Frontpage-Grafiken. Diese haben den Nachteil, immer schon von Weitem als solche erkennbar zu sein. Die Programmierung der Seiten, da ja nicht von Hand erstellt, ist leidlich korrekt. Nur durch die Nutzung von Frontpage unnötig aufwendig.

Inhaltlich gibt es wenig wirklich interessante Highlights, aber auch keine negativen Ausreißer. Nur der Menüpunkt mehr Info ist schon von der Bezeichnung her etwas eigenwillig. Und verschiedene Schriftarten müssen im Menü nicht sein.

Brietzke liefert einen durchschnittlichen Auftritt. Ein ambitionierter Amateur kann aber durch den Einsatz von Frontpage relativ leicht ebenfalls solche Ergebnisse erzielen. Dafür braucht es keinen Webdesigner.

Unter den vom Web-Elch besuchten Webdesignern sticht ein Auftritt aus der grauen Masse hervor. Phil Zundel zeigt genau das was man erwartet wenn man Webdesign hört.

Seiten mit hervorragend aufbereiteten Grafiken, ein schlüssiges Designkonzept und Inhalte, die wirklich interessant sind.

Sucht man einen wirklich professionellen Webdesigner scheint man hier – jedensfalls bei Betrachtung unserer vorherigen Kandidaten – bestens aufgehoben. Die Programmierung des HTML-Codes überzeugt selbstverständlich auch. Phil Zundel verbindet ideal das Wissen um Webdesign und Programmierung.

Auf seiner Referenzseite kann Phil Zundel daher einige wirklich gelungene Internetauftritte seiner Kunden präsentieren.

Der Web-Elch kann nur hoffen, daß sich mehr Webdesigner in Zukunft so präsentieren. Gerade die Jungs aus der Area 55 sollten hier einmal stöbern. Und dann einsehen, daß ihr Webdesign wirklich umsonst ist.

Ein Webdesigner, der nicht in der Lage ist seinen eigenen Webauftritt perfekt zu gestalten, kann nie in der Lage sein einen Kundenauftritt mit der gebotenen Professionalität zu kreieren.

Daher der Rat des Web-Elch. Vor der Entscheidung für oder gegen einen Webdesigner sollte der interessierte Kunde immer erst die eigenen Seiten des Designers anschauen. Sind diese gut und überzeugend (wie bei Phil Zundel) steht dem Auftrag nichts im Weg. Aber wehe es schaut aus wie bei Area 55. Dann läßt man besser die Finger davon. Und eine Seite mit Frontpage zu erstellen, wie bei Brietzke, erfordert keinen Designer. Da reicht ein langes Wochenende und ein gutes Lehrbuch.

Weiterführende Links zum Thema
Area 55 – alles umsonst
Brietzke Webdesign
Phil Zundel, hier kommt Design ins Web
Die Web.de Seiten in denen der Web-Elch geschaut hat